Kekse mit Zuckerguss und bunten Zuckerstreuseln auf einem Backblech
Feminismus,  Leben & Alltag,  Studium mit Kind

Die richtige Reihenfolge

 

Ob in persönlichen Gesprächen, in Foren oder bei Social Media – sehr oft, wenn Menschen über den idealen Zeitpunkt fürs Kinderkriegen reden, fällt mit großer Wahrscheinlichkeit der Satz „Also erstmal will ich einen festen Job und genug Sicherheit haben und ein paar Jahre arbeiten, dann kommen Kinder“. Oder zumindest so ähnlich.

Es ist absolut legitim, wenn das die Vorstellung ist, die man für das eigene Leben hat. Jeder Mensch soll das eigene Leben gestalten, wie er oder sie es möchte.

Was mich aber stört, ist ein Eindruck, den ich habe. Und zwar, dass diese Überzeugung bei vielen Menschen daher kommt, dass sie unterbewusst vielleicht davon ausgehen, dass man diese Reihenfolge einhalten muss, um gute Eltern zu sein und dass es verwerflich sein könnte, ein Kind zu bekommen, ohne vorher schon (viel) zur Wirtschaftsleistung beigetragen zu haben.

Nun könnte man argumentieren, dass Menschen nicht ewig studieren und schließlich nach dem Studium (in den meisten Fällen) arbeiten und Gesellschaft und Wirtschaft stärken.
Aber es widerstrebt mir, mich auf diese leistungsorientierte Sichtweise zu sehr einzulassen. Warum sollten nur Menschen, die genug Leistung erbringen, Kinder bekommen dürfen? Meiner Meinung nach bewegen wir uns in keine gute Richtung, wenn wir diese auf (finanzielle) Leistung geeichten Maßstäbe an jeden Aspekt unseres Lebens anlegen.

Kinder brauchen Vieles, aber nicht zwangsläufig Eltern, die mit ihren Ausbildungen fertig sind. Stabilität und Sicherheit kann man Kindern auch auf andere Arten bieten, durch Empathie und gefestigte Werte, durch Routinen und Rhythmen im Alltag. Und natürlich brauchen Kinder auch materielle Dinge. Spielzeug und Kleidung kann man aber auch gebraucht kaufen.

Und wenn es um die Sorge vor Kinderarmut geht – hier bräuchte es mehr politische Maßnahmen, denn Themen wie Chancengleichheit und Kinderarmut haben strukturelle und gesellschaftliche Dimensionen. Und die sollten auch auf struktureller Ebene angegangen werden und nicht auf individueller.

 

Wie seht ihr das? Wann ist für euch persönlich der richtige Zeitpunkt, um Kinder zu bekommen (falls ihr welche wollt)?

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