Studieren in Zeiten der Corona-Pandemie

Eigentlich wäre Anfang April das Sommersemester ganz normal losgegangen, mit Seminaren, Vorlesungen, Workshops, Arbeitsgruppen und dem ganzen Drum und Dran. Wegen des Coronavirus‘ haben ja bundesweit die meisten Unis den Semesterstart nach hinten verschoben.
Bei uns soll es am 20. April losgehen, ich kann mir aber auch vorstellen, dass zumindest die Präsenzveranstaltungen noch weiter verschoben werden.
Jetzt während der vorlesungsfreien Zeit schreibe ich an einer Hausarbeit und einem Essay. Das hätte ich so oder so von zu Hause aus gemacht und online abgegeben. Die wirkliche Veränderung kommt mit dem Semesterbeginn.
Vielleicht wird der Start eine ganze Weile hinausgezögert, aber vielleicht werden Vorlesungen auch gestreamt und in den Seminaren wird online diskutiert?
Ich könnte mir einige Lösungen vorstellen und bin da was uns angeht relativ gelassen. Um andere Leute bin ich besorgter, in finanzieller und gesundheitlicher Hinsicht.
Deshalb bleiben wir auch zu Hause. Wir sind zwar nicht in Quarantäne, aber ich finde es besser, zu vorsichtig zu sein als die Verbreitung zu schnell voranzutreiben.
Gerade für Kinder ist es natürlich blöd, nicht nach draußen zu können. Wir waren in den letzten Tagen schon noch im Garten – weil wir keine direkten Nachbarn haben, ist das möglich ohne andere Menschen zu treffen.
Aber sollte auch das nicht mehr gehen, müssen wir uns etwas einfallen lassen. Zum Glück ist meine Tochter ein super unkompliziertes Kind, das mit so gut wie Allem spielt und sich auch mal gut alleine beschäftigen kann. Trotzdem sammele ich schon Ideen. Einige davon habe ich aus einer der Krabbelgruppen, die meine Tochter und ich besuchen.
1. Linsenexperimentbereich: Einfach eine Packung ungekochte Linsen in eine große Schale füllen. Kleine Badeförmchen oder so dazulegen und das Kind damit spielen, Konsistenzen und Materialien erkunden lassen. Die Linsen kann man danach waschen und zum Kochen verwenden, es muss also nichts weggeworfen werden.
2. Leere Kartons bemalen und zu Häusern oder Höhlen umbauen. Mit babyfreundlichen Buntstiften können auch schon ganz kleine Kinder die Kartons bemalen.
3. Wir lesen und singen ohnehin immer viel, weil es meiner Tochter und uns richtig viel Spaß macht. Jetzt haben wir noch mehr Zeit dafür.
Ich selbst möchte auch mehr lesen. Es gibt ein paar Bücher, die sich zuletzt angesammelt haben, für die ich bisher noch keine Zeit gefunden habe. Permanent Record von Edward Snowden, UnOrthodox von Deborah Feldman und Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten von Jonas Jonasson.
Ich weiß nicht, ob ich überhaupt mehr Zeit zum Lesen haben werde als sonst, aber ich bin da einfach mal optimistisch.
Wie verbringt ihr die Zeit zu Hause?


